Neurowissenschaften, Ethik & Recht

Report der Human Enhancement Ethics Group

Die “Human Enhancement Ethics Group” hat einen Report über ihr namensgebendes Thema verfasst. In 25 Fragen werden die üblichen und auch ein paar abseitige Aspekte des Enhancements beleuchtet. Neben der gängigen Abgrenzung von Enhancement – Therapy werden ein paar der ebenso gängigen ethischen Fragen , etwa nach Gerechtigkeit (“Enhancement Divide”) oder dem Enhancement von Kindern, kurz angerissen. Die normativen Fragen werden, aus Sicht des Juristen, dabei recht unbefangen (oder doch etwas unbeholfen?) angegangen – Bsp:

“Should they [the enhanced] have greater rights or liberties than unenhanced persons? Would the enhanced then have some duty to care for the unenhanced, just as the better-informed and capable parent has a duty to care for her child?”

Das lässt darauf schließen, dass Rechte und Pflichten aus Fähigkeiten entstehen (Das ist natürlich falsch, auch wenn zB der Inhalt einer Pflicht zur Hilfe je nach Fähigkeiten unterschiedlich stark ausfallen mag und deshalb von einem Arzt nach einem Unfall u.U. eine andere Leistung erbracht werden muss als von einem Unkundigen). Oder bzgl. (rechtlicher) Freiheit:

“Though freedom may be viewed in democracies as a “sacred cow” that ought not be corralled, the reality is that we do not have complete freedom in the areas of life that we think we do anyway. As examples, freedom of the press and freedom of speech do not protect the individual from charges of libel, slander, or inciting panic by yelling “Fire!” in a crowded theater.”

Am besten finde ich: “Might enhanced humans count as some-one’s intellectual property?” (Die anschließende Kritik an der Patentierung von Gen-Sequenzen etc. finde ich allerdings nicht schlecht).

Wer sich ein bischen mit der Thematik befasst hat muss sie nicht lesen, die 50 Seiten (ganz schlecht sind sie auch nicht).

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