Gibt es doch ein Enhancementproblem an D Unis?
Möglicherweise ist der Gebrauch von Substanzen zu Enhancementzwecken stärker verbreitet als angenommen. Eine Studie von Klaus Lieb und Kollegen an der Universität Mainz kommt zu dem Ergebnis, dass 20% der dortigen Studierenden im letzten Jahr Enhancement Substanzen zur Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit eingenommen haben (inkl. Koffeintabletten). Diese Zahl ist deutlich höher, als vorherige Studien (an der selben Universität) haben erwarten lassen. Als Grund für die Diskrepanz zwischen den Studien vermuten die Autoren eine andere Fragetechnik, welche die Anonymität der Antworten zu einem hohen Maß sicherstellt. Die Studie ist hier frei verfügbar. Gründe für den erhöhten Gebrauch dürften in der in den letzten Jahren auch durch die mediale Berichterstattung gestiegenen Bekanntheit des Themas sowie in der leichteren Verfügbarkeit von Substanzen wie Methylphenidat, die ja mittlerweile auch an Erwachsense verschrieben werden, zu finden sein.
Die WDR Reihe “Quarks & Co” hat eine Sendung über Enhancement “Unser täglich Doping” produziert, die online anzuschauen ist (hier).
Ein wegen Promotions- und anderer Krisen nur unregelmäßig gepflegter Blog über ethische und rechtliche Fragen, die durch die Neuro- und Biowissenschaften aufgeworfen werden und in meinen auditiven & visuellen Cortex gelangen. Hinweise, Kommentare und kritisch-kontroverse Gastbeiträge sind gern gesehen. 